Ertappen Sie sich auch manchmal dabei, wie sie ihren Oberkörper leicht nach vorne beugen, weil es Ihnen bequemer scheint? Oder haben Sie auch schon beobachtet, dass sie diese Haltung einnehmen, zusätzliche den Bauch einziehen und damit die Bauchdecke verkrampfen, weil Sie sich vor etwas schützen wollen?
Unser heutiges Leben spielt sich oft sitzend ab, eine schlechte Haltung wird erzeugt und ausreichend Bewegung fehlt. Dazu kommen Stress, Ängste und Unsicherheiten welche das Ganze zusätzlich beeinflussen und verstärken können. Diese Umstände verhindern einen freien Atemfluss und die Atmung verliert die Möglichkeit, unterstützend für die Verdauung mitzuwirken.
Für eine gute Verdauung ist eine gute Atmung, eine entspannte Körperhaltung sowie die aktive Bewegung der Bauchdecke also hilfreich! Wie das geschieht?
Wenn wir einatmen, bewegt sich unser Zwerchfell nach unten und drückt damit auch auf die Verdauungsorgane. Beim Ausatmen wird dieser Druck wieder zurückgenommen. Magen und Darm werden mit der Ein- und Ausatmung richtig durchgeknetet. Durch die Anregung des Bauches wird die Darmmuskulatur unterstützt, den Speisebrei im Darm weiter zu transportieren.
Das ist gut so, da unser Dickdarm von Natur aus eher faul ist und etwas Anregung benötigt, um gut funktionieren zu können. Unterbleibt diese Anregung, bleibt er faul und die Nährstoffe können nicht optimal verdaut werden. Es können sich zudem vermehrt Gase bilden, die ihn schmerzhaft aufblähen. Auch ungesunde Säuren können entstehen, welche die Darmschleimhaut reizen.
Eine tiefe und sorgfältige Atmung kann also die Darmtätigkeit anregen und damit unserer Verdauung zu einem optimalen Funktionieren verhelfen. Übungen und kleine Verhaltensänderungen, welche Sie in Ihren Alltag integrieren, können sie bereits vor Unwohlsein und Schmerzen schützen, welche durch eine schlechte Verdauung verursacht werden können.
Nachfolgend notiere ich Ihnen gerne zwei kleine Übungen, welche eine gute Verdauung unterstützen können. Vielleicht möchten Sie diese ausprobieren? Es würde mich freuen, von Ihnen zu hören, ob Sie damit gute Erfahrungen machen konnten!
Ich wünsche Ihnen viele entspannte Momente!
Haltungs- und Atemübung
Setzen Sie sich auf einen Stuhl
Kippen Sie bei der Einatmung das Becken nach vorn, Arme hängen locker nach unten
Bewegen Sie nun die Schultern und die hängenden Arme leicht nach hinten und neigen Sie den Kopf ebenfalls leicht nach hinten
Atmen Sie dabei tief und lange durch den Mund ein, wenn sie mögen, können Sie dabei auch ein Gähnen andeuten
Führen Sie dies fünfmal hintereinander durch und entspannen Sie sich danach in einer kurzen Ruhepause
Wiederholen Sie den Vorgang dreimal.
Wirkung
Durch diese Übung weitet sich der Brustkorb. Der Atem kann sich auch in den unteren Atemraum bewegen und das Zwerchfell und dadurch. Die leichte Rückneigung des Kopfes und das angedeutete Gähnen dehnen zudem die Speiseröhre und die Aktivität des Magenschliessmuskels wird angeregt.
Noch simpler ist diese Übung, die jederzeit möglich ist. Deshalb können Sie sie auch immer wieder zwischendurch durchführen.
Leichte Bauchmassage
Legen Sie beide Handflächen sanft auf den Bauch im Bereich des Magens
Atmen Sie tief ein und aus, und lassen dabei Ihre Hände mit sanftem Druck im Uhrzeigersinn ein wenig auf dem Bauch kreisen
Etwa eine Minute lang so atmen, dann eine kurze Pause einlegen und das Ganze noch einmal wiederholen
Wirkung
Die Bauchmassage regt die Durchblutung des Bauchraums an, so dass dort mehr Sauerstoff und Nährstoffe ankommen. Eine Bauchmassage entspannt und setzt Glückshormone frei. Diese wirken emotionalem Stress entgegen. Eine gute Verdauung – angeregt durch regelmässige Bauchmassagen – verbessert den Stoffwechsel, was eine Diät unterstützen kann. Auch bei Regelschmerzen sowie Rückenschmerzen, welche durch eine verspannte Bauchmuskulatur ausgelöst werden, kann eine Bauchmassage helfen.
www.sinnreich-entfalten.ch
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