»Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.«
(Chinesisches Sprichwort)
Leben ist Bewegung, Bewegung verändert! Die Welt ist in einem ständigen Fluss. Veränderung ist somit eine ständige Anpassung an die sich laufend wandelnden Umstände. Ein natürlicher, selbstverständlicher Vorgang, der uns täglich begleitet, uns jedoch nicht ständig bewusst ist. Es ist also gar nicht möglich, sich nicht nicht zu verändern, Veränderung ist somit ein ganz natürlicher und alltäglicher Prozess.
Redet man von Veränderung, so meint man nicht diese laufenden kleinen Korrekturbewegungen, sondern Situationen in denen man mit dem bisherigen Verhalten und dem vertrauten Handeln nicht mehr weiterkommt. Veränderungsprozesse sind Umbrüche, die von uns etwas bisher Unbekanntes einfordern. Im Umgang damit verlassen wir die Komfortzone. Dieses Unbekannte kann Ängste auslösen! Die Notwendigkeit sich auf den Weg in das Neue, uns Unbekannte zu machen, wird für gewöhnlich erst einmal verleugnet und dadurch Energie blockiert.
Gerade in unserer schnelllebigen Zeit wird oft verlangt, dass wir uns immer schneller an Veränderungen anpassen. Nicht alle Menschen können damit in der gleichen Dynamik und Schnelligkeit folgen. Es entsteht oftmals eine Überforderung. Symptome wie Verspannungen, Kopfschmerzen, Reiz-Darm, Appetitverlust, Schlaflosigkeit, Migräne, bis hin zur Depression oder einem Burnout können entstehen.
An Altem festhalten zu wollen ist verständlich. Wir verharren in den vertrauten Situationen, obwohl wir darin schon längst unglücklich sind und unserer Entwicklung im Wege stehen. Veränderung bedeutet loslassen von Gewohntem, vermeintlichen Sicherheiten, sich einem Prozess hinzugeben der mitunter Angst und Unsicherheit auslösen kann.
Doch genau hier beginnt die Schwierigkeit. Angst und Unsicherheit können in unserem Denken Szenarien bilden, die uns zeigen, was alles schiefgehen könnte. Wir fokussieren uns auf das Negative, lassen uns durch unsere Wahrnehmung bestätigen, besser in der jetzigen Situation auszuharren. Die Angst beherrscht uns, nimmt uns alle Macht, blockiert uns, Schritte in eine neue Richtung zu gehen.
Mit dieser Angst verhält es sich gleich wie mit jeder anderen auch: Wir können sie nur minimieren, wenn wir uns ihr stellen, ihr mutig entgegenschauen. Anfangen erste kleine Schritte in eine Veränderung zu unternehmen und damit der natürlichen Bewegung in eine neue Richtung ihren Lauf zu geben.
Gerade bei Menschen die Mühe haben sich diesen Veränderungen zu stellen und altes loszulassen sind kleine Schritte wichtig, um Überforderung zu verhindern. Die jeweiligen Erfolge geben Energie und Selbstvertrauen, irgendwann auch mit grösseren voranzugehen. Das Gefühl der Kontrolle kehrt wieder zurück, die Selbstwirksamkeit wird gestärkt. Je mehr wir uns auf unsere Ängste und Unsicherheiten einlassen, desto mehr üben wir unser Gehirn darin, auf neue Situationen flexibler zu reagieren.
Tipps mit der Angst umzugehen:
Positives auflisten, dass durch diese Entscheidung geschehen könnte
das Ergebnis visualisieren, davon träumen, wie es ist, wenn die Veränderung statt- gefunden hat
Sich überlegen, was das allerschlimmste sein könnte, dass mit dieser Veränderung passieren kann
Das Endziel aufschreiben und sich überlegen, welche kleinen Schritte dahin führen könnten
sich darauf besinnen, welche Veränderungen wir in der Vergangenheit angegangen sind und uns bewusstmachen, wie wir diese gemeistert haben und somit zum Erfolg gekommen sind. Dies dürfen ruhig auch kleinere Erfolge gewesen sein!
sich bewusstwerden, dass Veränderung ein Prozess ist den alle durchlaufen. Sind wir uns der verschiedenen Phasen dieses Prozesses bewusst, bekommen wir bereits ein Stück Sicherheit zurück, weil wir die Phasen als etwas Natürliches ansehen
Fazit
Veränderungsprozesse sind für die individuelle Entwicklung wichtig, sind Emotionen von Glück, aber auch Angst und Schmerz verbunden. Veränderungen sind Chancen, eröffnen neue Wege und Perspektiven, können die Lebensqualität erhöhen. Doch dazu müssen wir uns dem Unbekannten stellen, versuchen es nicht als unser Feind anzusehen, sondern als der Freund, der uns auf unserem Weg begleitet.
Man kann im Leben auf Unbestimmtes warten oder sich auf den Weg machen. Man kann sich entscheiden abzuwarten was geschieht oder selber die Initiative ergreifen. Sich klarmachen wie einschneidend die Veränderung sein wird gehört dazu, Mut zu fassen ins Handeln zu kommen ein wichtiger Schritt.
Veränderungsprozesse nehmen Zeit in Anspruch, Zeit bis Veränderungen eingeleitet werden, Zeit um in der Experimentphase die Lösung zu finden. Am Ende steht jedoch ein Ziel, für welches es sich lohnt, den Weg auf sich zu nehmen!
Lernen wir mutig der Unsicherheit entgegenzutreten, dann können wir wieder agieren anstatt reagieren zu müssen und bekommen so wieder unsere Sicherheit über unser eigenes Tun und Handeln zurück, werden zum Gestalter unseres Lebens.
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